St. Petersburg - Sprachtraining / Sprachschule für Russisch

Alltag in Russland - Auffallen

Auffallen. In Russland gibt es zwei Möglichkeiten aufzufallen. Entweder ist man ein junger, nicht-alkoholisierter Mann oder man spricht Deutsch/Englisch. Erstes ließe sich vermeiden, fällt mir aber eher schwer. Viel mehr Spaß macht es da schon eher vorzutäuschen Russe zu sein. Das ist im Prinzip sogar recht einfach. Lächeln einstellen, so tun als würde man nicht frieren, Gesten wie bitte/danke durch ein leichtes Zucken der Mundwinkel ersetzen und wenn jemand mal wirklich etwas fragt – abwinken und irgendetwas vor sich hinmurmeln. Klappt hervorragend! - bisher habe ich immer noch alles bekommen.

Bei Bestellungen im Restaurant fällt zwar schon eher auf, dass man der russischen Sprache nicht mächtig ist. Sprachlich geht es aber langsam vorwärts. Nach drei Tagen weiß ich nun über die wichtigsten Begriffe bescheid. Dennoch ist es mit der Sprache wirklich schwierig. Ein paar ähnliche Buchstaben helfen leider nicht wesentlich weiter – erschweren mitunter sogar das Lernen und Verstehen. Das deutsche “b” gibt es z.B. in zwei ähnlichen Schreibweisen – jedoch bedeutet eine davon eben nicht “b” sondern eher ein “w”. Von der Erwähnung weiterer wirklich sehr fieser Besonderheiten sehe ich jetzt einmal ab.

Nach einem ca. 2-wöchigen Sprachkurs darf man in jedem Fall keine Wunder erwarten. Einfachste Konversationen fallen selbst Sprachschülern schwer, die ca. einen Monat Einzelunterricht und intensive Hausaufgaben hinter sich gebracht haben. Die Komplexität der Sprache ist also nicht zu unterschätzen. Dazu aber mehr im nächsten Beitrag.